Acht Tage am Jalama Beach

16 09 2011
Sonnenuntergang - mal ohne Wolkenbank

Sonnenuntergang - mal ohne Wolkenbank

Wie wir schon mehrfach haben durchblicken lassen, haben wir unseren Traumstrand doch noch gefunden. Wir haben acht Tage am Jalama Beach ca. 50 Meilen nördlich von Santa Barbara verbracht. Eigentlich wollten wir hier vor allem „Nichts“ tun, aber ganz so ereignislos ist die traumhafte Woche dann doch nicht geblieben. Neben uns wurde mit Riesenaufwand ein Werbefilm für Wohnmobile gedreht, und ich habe einen richtigen Fisch gefangen. Und mit Linda und Jim haben wir zwei richtig nette Freunde gewonnen, mit denen wir fast jeden Abend am Lagerfeuer gesessen haben.

Jalama Beach ist ganz ohne Zweifel der schönste Platz, den man am Pazifik zwischen San Francisco und Los Angeles finden kann. Warum es hier trotzdem relativ ruhig zugeht, hat verschiedene Gründe. Zum einen ist der Strand nur über eine 15 Meilen lange und ziemlich zeitaufwändige Dead End Street zu erreichen und scheidet somit für durchreisende Touristen (keine Deutschen!) aus. Zum anderen ist die kleine Bucht von Steilküsten umgeben, die entweder vom Militär oder als Naturschutzgebiet gesperrt sind und das ganze eng begrenzen. Hier gib es nur den Campground mit 80 Stellplätzen und 6 Cabins, eine kleine Day-Use-Area, ein Lädchen und ein Cafe … das war’s dann. Selbst wenn alle Plätze besetzt sind, ist es daher am Strand nie voll.

der Ausblick vom Yogi ....

der Ausblick vom Yogi ....

Wir haben nach einem Tag des Wartens in einer hinteren Reihe einen absoluten Traumplatz direkt am Beach ergattert, von überall, egal ob Yogi, Sitzgruppe oder Feuerstelle, man schaut immer direkt aufs Meer. Wir haben vor allem die Wellen angeschaut, den Surfern zugeschaut und nebenbei angefangen, all unsere Erinnerungen zu sichern. Angelika hat Photos sortiert und ich habe meinen Bericht für den Folker zumindest schon mal im Rohentwurf geschrieben.

Windsurfer, aber es gab auch Kite-surfer und "normale" Surfer

Windsurfer, aber es gab auch Kite-Surfer und "normale" Surfer

Besonders Spaß gemacht hat es natürlich wie immer, Tiere zu beobachten. Zwar gab es gerade mal keine Wale zu beobachten, die ziehen im Winter durch, aber dafür Delfine, Robben und verschiedenste Seevögel. Besonders angetan haben es uns die braunen Pelikane, die hier zu Hunderten über den Strand und durch die Wellen gleiten. Dabei haben wir eine spektakuläre Beobachtung gemacht: Die Pelikan-Formationen lassen sich fast immer durch die Zahl 5 teilen, mal sind es 10, mal 15, mal 5 oder 20, aber fast nie 6 oder 11 oder 17 Tiere. Und eines von fünf Tieren ist meisten etwas dunkler und vorne. Erste Gespräche mit Einheimischen haben gezeigt, dass das bisher offensichtlich noch niemandem aufgefallen ist. Ich denke, diese Entdeckung wird das Wissen über die Vogelwelt revolutionieren, denn es belegt ja ganz offensichtlich, dass Pelikane bis 5 zählen und mit 5 multiplizieren können …. absolut Bahn brechend :-).

15 Pelikane :-)

15 Pelikane 🙂

Nachbarn auf unserer Campsite waren Jim und Linda, mit denen wir uns sehr schnell angefreundet haben. Beide sind Lehrer im Ruhestand und ein bisschen älter als wir. Und beide sind Fans guter Songwriter- und Countrymusik (z. B.  Kris Kristofferson). So hatten wir viele Themen, über die wir uns am Lagerfeuer unterhalten konnten. Wenn es klappt, werden wir die beiden noch mal in ihrem Haus in Cypress südlich von Los Angeles besuchen, denn gute Freunde kann man auch hier nie genug haben.

abed

AC, Linda & Jim

Jim ist passionierter Angler und hat jeden Tag sein Glück probiert. Allerdings isst er keinen Fisch, aber das macht es ja leichter, Misserfolge zu verkraften. Denn gefangen haben die vielen Angler hier nur sehr wenig. Er hat mich eingeladen, es auch einmal zu versuchen, und so sind wir eines Morgens um acht Uhr, kurz vor der höchsten Flut, an den Strand und ich habe zum ersten Mal vom Meeresstrand aus geangelt. Und gleich beim ersten Versuch Glück gehabt: Ein ausgewachsener „Surf Perch“ hing am Haken, die hier in den am Ufer ausrollenden Wellen nach „Sand Crabs“ gründeln. Dabei blieb es dann zwar auch, aber da Jim am Vortag schon mal Erfolg gehabt hatte, haben Jim und Linda die reiche Beute zu einem abendlichen Fisch-Barbecue verarbeitet. Es war ein kleines köstliches Häppchen …

die beiden Angler, Knietief im Wasser

die beiden Angler, Knietief im Wasser

und dann tatsächlich - Klaus erster Fang

und dann tatsächlich - Klaus erster Fang

Die Schönheit dieses Ortes ist natürlich auch der Werbeindustrie nicht verborgen geblieben, und so wurden wir Zeugen der Produktion eines Werbefilmes für Wohnmobile. Ich denke, wir reden von einem 3-Minuten-Filmchen, das in der Campsite direkt neben uns gedreht wurde, aber der Aufwand war gigantisch. Ein 10-Mann Team hat einen Tag lang vorbereitet, schönere Zäune angebracht, Gräser in großen Topfpflanzen vergraben und Kabel verlegt. Und am Drehtag rückten dann gut 50 Personen mit 20 Fahrzeugen, darunter auch große Trucks, Stromversorgung, Catering, Kranwagen etc. an, und dann wurde gedreht.

Dreharbeiten, links Yogi, rechts die Muster-Familie

Dreharbeiten, links hinten Yogi, rechts die Muster-Familie

Der Plot war, soweit wir es mitbekommen haben, absolut klischeehaft, aber offensichtlich will man das hier so. So musste der nette Hund im Vordergrund ein Frisbee mit dem Schnauze fangen (selbstverständlich mit eigener Hundetrainerin und speziellem Frisbee-Kunst-Werfer), während im Hintergrund das fröhliche (schlanke !!!) Ehepaar mit den netten Kindern (ein Junge und ein Mädchen) Richtung Strand geht. Die Szenen wurden dann übrigens noch mit zwei weiteren Besetzungen gedreht, einmal mit einer spanisch-mexikanischen Familie und dann noch mit einer farbigen Familie. So dass man dann je nach Bevölkerungszusammensetzung in der Zielregion unterschiedliche Versionen ausstrahlen kann … wirklich pfiffig.

da kann man stundenlang zuschauen

da kann man stundenlang zuschauen

Eine Zeitlang war das Zuschauen spannend, aber auf Dauer wurde es laut und nervig. Und Angelika und ich sind unserer Lieblingsbeschäftigung nachgegangen und sind am Strand spazieren gegangen. Nach wenigen hundert Metern ist man fast völlig alleine, und bei Ebbe bieten die kleinen Resttümpel und freistehenden Felsen wunderbare Einblicke: Seesterne, Anemonen, Muscheln und vieles mehr. Dabei vergeht die Zeit wie im Flug und man muss sehen, dass man den richtigen Zeitpunkt für den Rückweg nicht verpasst. Sonst muss man schwimmen 🙂

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See-Annemone

Seestern 1

Seestern 1

Seestern 2

Seestern 2

Summary for our American friends:
After some days of searchin g (mostly in the fog) finally we have found the beach of our dreams.  Jalama Beach 50 north of Santa Barbara surely is the most beautiful beach between San Francisco and Los Angeles and there we’ve spent 8 wonderful days. Besides watching the waves and the animals we had planned to do absolutely nothing here, but of course there happened a lot more. We witnessed the production of a commercial for RVs and I caught a real fish, a Surf Perch. And we got to know Linda and Jim, our very nice neighbours, and spent beautiful evenings at their campfire with nice talks and music. It’s always great to find such good friends as…

Natur-Kunst - Nature-Art

Natur-Kunst - Nature-Art



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2 Antworten zu “Acht Tage am Jalama Beach”

  • Tina RiRo sagt:

    oooooh……wie schööööön….das scheint ja wirklich ein Traumstrand gewesen zu sein…..da würde ich gerne eine Woche verbringen oder auch länger! Eine wunderbare Schilderung, mit ebensolchen Bildern unterlegt meine Lieben. Ich bin so froh euch wieder zu lesen, 2 Tage lang hat euer Blog hier nämlcih nicht funktioniert….ich war schon ganz traurig…. Die Geschichte mit den Pelikane ist ja klasse….wie das wohl zusammen hängt, ihr solltet euch mal mit kompetenten Pelikanforschern in Verbindung setzen.
    Geli du hast bestimmt hunderte Fotos von Wasser , Wellen und Himmel gemacht…ich kann es mir vorstellen, man kann sich da nicht stoppen, das Schwierige ist hinterher das aussortieren, weil niemand, selbst man selber, die hinterher noch mal alle anschauen kann…..ich weiß das….
    Ich grüße euch und sehe bestürzt, dass sich eure Zeit abrupt dem Ende zuneigt….ich hoffe, ihr verkraftet das….und ich meine das jetzt nicht ironisch…lasst euch drücken
    Tina

  • Grandiose Fotos auf eurem Urlaubs und Reiseblog!

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